In der Arbeitswelt von heute, die von schnellem Wandel geprägt ist, spielt lebenslanges Lernen und infolgedessen auch die konstante Weiterbildung eine immer wichtigere Rolle. Wer den Herausforderungen seiner Branche souverän begegnen und vielleicht auch den Grundstein für seinen Aufstieg in die Führungsetage legen will, muss jedoch oftmals nicht nur Zeit und Energie investieren. Aus diesem Grund gewinnt auch das Thema (Weiter-)Bildungsförderung zunehmend an Bedeutung.
Wer herausfinden will, welche Förderungen unter welchen Bedingungen zur Verfügung stehen, hat es aber nicht leicht. Oft suggeriert der Name eines Förderprogramms andere Möglichkeiten als es schlussendlich eröffnet. Ein Beispiel hierfür ist das sogenannte Weiterbildungsgeld.
Was es damit auf sich hat? Wir zeigen es Ihnen. In diesem Beitrag erklären die Experten von SEMINAR-INSTITUT zum einen, warum das Weiterbildungsgeld nur unter bestimmten Bedingungen und für eine vergleichsweise geringe Zahl an Bildungsmaßnahmen zur Verfügung steht. Zum anderen wollen wir Ihnen aber auch drei Alternativen zum Weiterbildungsgeld vorstellen, die für die meisten Fach- und Führungskräfte in Deutschland deutlich attraktiver sein dürften …
Was ist Weiterbildungsgeld und wer kann es beantragen?
Weiterbildungsgeld – im ersten Moment klingt das verheißungsvoll. Eine Weiterbildung im strengen Wortsinn ist schließlich ein Bildungsangebot, das es Fach- und Führungskräften ermöglicht, bestehende Qualifikationen zu erweitern oder sich vielleicht sogar auf vollkommen neue Aufgabenbereiche vorzubereiten. Anders als Fortbildungen, die an einen bereits erlernten Beruf anknüpfen, meist mit einer Prüfung enden und daher nur von bestimmten Bildungsträgern angeboten werden dürfen, bieten Weiterbildungen ein enormes Spektrum möglicher Themen und Formate.
Aber ist das Weiterbildungsgeld wirklich eine Förderung, die von Rhetoriktraining über Seminare zu Arbeitstechniken bis hinzum Führungskräfte-Coaching für so viele verschiedene Bildungsangebote zur Verfügung steht? Sie ahnen es bereits: Das ist nicht der Fall.
Tatsächlich handelt es sich beim Weiterbildungsgeld um eine Förderung der Bundesagentur für Arbeit, die seit dem 1. Juni 2023 beantragt werden kann. Wer als Kunde der Arbeitsagentur registriert ist, kann während der Teilnahme an einer Bildungsmaßnahme ein Weiterbildungsgeld in Höhe von monatlich 150 Euro erhalten – aber nur, wenn diese Weiterbildung zu einem Berufsabschluss führt. Der Name verspricht also mehr als das Förderprogramm unterstützt: Für die meisten Weiterbildungen kann das Weiterbildungsgeld nicht verwendet werden.
Drei Alternativen zum Weiterbildungsgeld
Im Nachfolgenden wollen wir Ihnen drei Alternativen zum Weiterbildungsgeld vorstellen, die Fach- und Führungskräfte in Deutschland nutzen können, die weder Kunden der Arbeitsagentur sind noch auf einen vollkommen neuen Berufsabschluss hinarbeiten.
Alternative #1: Qualifizierungsgeld
Die erste Alternative zum Weiterbildungsgeld, die wir Ihnen hier vorstellen möchten, ist eine Option, die es erst seit kurzem gibt: Das Qualifizierungsgeld. Diese Förderung wurde im April 2024 eingeführt und soll Fach- und Führungskräften dabei helfen, mit den sich wandelnden Anforderungen der Wirtschaft Schritt zu halten. Infolge aktueller Entwicklungen – man denke etwa an die digitale Transformation im Allgemeinen oder ganz spezifisch an die neuen Chancen für die Automatisierung von Prozessen, die der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unternehmen eröffnen kann – gibt es schließlich in vielen Branchen Mitarbeiter, deren Rolle im Unternehmen aufgrund des Strukturwandels zu verschwinden droht. Um ihnen die Möglichkeit zu geben, innerhalb desselben Unternehmens neue Wege zu gehen, wurde das Qualifizierungsgeld eingeführt.
Ähnlich wie das Weiterbildungsgeld ist daher auch das Qualifizierungsgeld darauf ausgerichtet, vollkommen neue Kompetenzen zu erwerben. Anders als im Fall des Weiterbildungsgeldes steht das Qualifizierungsgeld aber nicht nur für Berufsabschlüsse zur Verfügung: Förderfähig sind alle Weiterbildungen, die erstens mehr als 120 Stunden umfassen, zweitens von einem AZAV-akkreditierten Bildungsträger durchgeführt werden und drittens Kenntnisse vermitteln, die eine langfristige Neuorientierung innerhalb des Unternehmens ermöglichen. Eine Schulung zu einer bestimmten Software wäre also nicht förderfähig, aber eine Weiterbildung zum Onlinemarketing-Manager könnte es sein – vorausgesetzt, Umfang und Anbieter stimmen.
Alternative #2: Bildungsscheck Nordrhein-Westfalen
Ihnen schwebt keine langfristige Neuausrichtung Ihrer Karriere vor, sondern eher eine kompaktere Weiterbildung zu einem ganz bestimmten Thema? Wenn Sie Ihren Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen haben, könnte der Bildungsscheck eine gute Alternative zum Weiterbildungsgeld sein. In diesem Fall müssen wir aber gleich anmerken: Es gibt da einen organisatorischen Haken, denn seit Ende Juni 2024 werden nämlich keine neuen Bildungsschecks mehr ausgegeben. Ein Nachfolgeprogramm für die Alternative zum Weiterbildungsgeld soll allerdings schon im Herbst 2024 einsetzen.
Wer bereits über einen Bildungsscheck verfügt, kann diesen aber selbstverständlich auch weiterhin einlösen – übrigens auch bei SEMINAR-INSTITUT. Im Gegensatz zum Weiterbildungsgeld handelt es sich bei einem Bildungsscheck nicht um eine monatliche Zahlung, sondern um einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent der Kosten für eine Weiterbildung (maximal 500 Euro).
Wofür der Bildungsscheck eingesetzt wird, können die Förderberechtigten außerdem selbst entscheiden. Ähnlich wie das Weiterbildungsgeld kann auch ein Bildungsscheck in einen Berufsabschluss investiert werden. Gleichzeitig sind aber auch berufsbegleitende Studiengänge und auch Seminare förderfähig, die dem Erwerb sozialer und methodischer Kompetenzen für den Beruf dienen – etwa spezialisiertes Rhetoriktraining für Verhandlungen oder Führungskräfteseminare.
Alternative #3: Weiterbildung als Benefit
Die dritte Alternative zum Weiterbildungsgeld auf unserer Liste ist eine Option, die im Grunde allen Fach- und Führungskräften offensteht: Die berufliche Weiterbildung kann schließlich auch einen Benefit darstellen, den der Arbeitgeber zusätzlich zum Gehalt anbieten kann. Tatsächlich investieren immer mehr Unternehmen bewusst in die konstante Weiterqualifikation ihrer Mitarbeiter – und das aus gleich zwei guten Gründen.
Zum einen können neue Fähigkeiten und Kenntnisse direkt in die Arbeitsprozesse einfließen. Das trägt dazu bei, das Unternehmen – gerade vor dem Hintergrund einer sich rapide wandelnden Arbeitswelt – konkurrenzfähig zu halten und Innovationen fördern. Zum anderen können Weiterbildungsangebote aber auch zur langfristigen Bindung qualifizierter Fach- und Führungskräfte dienen. Ein Unternehmen, das in die Weiterbildung seiner Mitarbeiter investiert, eröffnet ihnen damit auch Optionen für die Gestaltung individueller Karrierewege. Das steigert sowohl die Arbeitszufriedenheit als auch die Loyalität der Arbeitnehmer.
Für Arbeitnehmer kann es sich daher durchaus lohnen, das Thema Weiterbildung auch beim Mitarbeiterjahresgespräch oder im Rahmen der nächsten Gehaltsverhandlung anzusprechen. Teils kann es sich sogar rentieren, anstelle einer Gehaltserhöhung zunächst eine Weiterbildung durchzusetzen, denn neue Qualifikation und zusätzliche Fähigkeiten ermöglichen über kurz oder lang auch den Aufstieg im Unternehmen, der meist ohnehin mit einem höheren Gehalt einhergeht. Als Alternative zum Weiterbildungsgeld ist die Kostenübernahme durch den Arbeitgeber daher für beide Parteien ausgesprochen attraktiv – immerhin handelt es sich dabei um eine echte Win-Win-Situation.
Weiterbildung, die Sie voranbringt!
Sie verfügen über einen ungenutzten Bildungsscheck Nordrhein-Westfalen, den Sie nun gern in den nächsten Schritt auf Ihrem Karriereweg investieren würden? Oder sind Sie vielleicht auf der Suche nach einem Experten, der Ihnen dabei helfen kann, einen Maßnahmenplan zu entwickeln, mit dem Sie Ihre Karriereziele erreichen? Das Team von SEMINAR-INSTITUT ist für Sie da – mit Seminaren und Coachings für stärkeres Selbstbewusstsein, zielgerichtete Persönlichkeitsentwicklung und individuelle Karriereplanung.
Für Fach- und Führungskräfte, die sich auf der Schwelle zur nächsten Etappe ihres Weges befinden, bieten wir z. B. das Seminar „Mutig zum Karriereboost“ an. Hier dreht sich alles um Ihre persönlichen Prioritäten im Berufsleben: Gemeinsam mit unseren Experten erarbeiten Sie ein individuelles Stärken-Schwächen-Profil und bestimmen Meilensteine, die Sie auf Ihrem Karriereweg erreichen möchten. Sie haben Ihr Ziel bereits vor Augen und möchten sich nun darauf konzentrieren, den nächsten Schritt auf dem Weg dorthin zu wagen? Dann stehen Ihnen unsere Experten im Seminar „Mit Persönlichkeit zum Erfolg“ gern mit Rat und Tat zur Seite! Hier lernen Sie, Ihre Soft Skills –insbesondere Ihre emotionale Intelligenz – gezielt als Mittel für lebenslanges Lernen und Selbstoptimierung im Beruf zu nutzen.
