Lampenfieber oder Redeangst?

 

Zitternde Hände, brüchige Stimme und schlimmstenfalls ein Blackout mitten im Satz: Redeangst kann die professionelle Kommunikation im Beruf deutlich erschweren. Doch auch wenn sich viele der Symptome ähneln, leidet glücklicherweise nicht jeder, der im Vortrag oder in der Verhandlung ins Schwitzen gerät, auch unter Redeangst im eigentlichen Sinn. Oft handelt es sich lediglich um Lampenfieber – und das lässt sich nicht nur leichter bändigen, sondern kann sich sogar positiv auf die Reaktionsgeschwindigkeit in schwierigen Kommunikationssituationen auswirken.

 

Aber was macht eigentlich den Unterschied zwischen Redeangst und Lampenfieber aus? Die Experten von SEMINAR INSTITUT haben das Thema für Sie beleuchtet, aus Sicht der Psychologie und aus der Perspektive erfahrener Rhetoriktrainer.

 

Wie entsteht Redeangst – und was löst sie im Arbeitsalltag aus?

Wie weit Redeangst wirklich verbreitet ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Zwar zeichnet sich in Studien ab, dass Frauen häufiger unter Redeangst zu leiden scheinen als Männer, doch da diese Umfragen zumeist auf Selbstauskünften basieren, sind sie mit einem gewissen Maß an Skepsis zu genießen. Streng genommen geben Umfragen dieser Art schließlich nur Auskunft darüber, dass Frauen ihre Redeangst häufiger zugeben als Männer. Auch wenn jüngere Generationen immer offener mit ihren Emotionen umgehen, gilt Angst für viele Betroffene noch immer als „unmännlich“ – was dazu führt, dass manche Fach- und Führungskraft, die sich im Berufsalltag mit den Symptomen starker Redeangst herumärgert, das nur ungern thematisiert. Die Dunkelziffer derer, die zwar unter Redeangst leiden, diese aber selbst in anonymen Umfragen verschweigen, könnte daher vor allem unter Männern erstaunlich hoch sein.

 

Lampenfieber oder Redeangst?

 

Erschwerend kommt außerdem hinzu, dass oft nicht klar definiert wird, was eigentlich unter dem Begriff der Redeangst zu verstehen ist. Begriffe wie Redeangst, Lampenfieber und Logophobie werden im alltäglichen Sprachgebrauch oft als Synonyme verwendet – und das nimmt ihnen die Trennschärfe. Wenn wir also der Frage nachgehen wollen, wie Redeangst entsteht, müssen wir zunächst die Begriffe klar gegeneinander abgrenzen.

 

„Redeangst“ im eigentlichen Sinne beschreibt – wie der Wortlaut vermuten lässt – eine Angst, die in bestimmten Kommunikationssituationen auftritt. Grob vereinfacht lässt sich Angst dabei als ein emotionaler Zustand definieren, der „durch Anspannung, Besorgtheit, Nervosität, innere Unruhe und Furcht vor zukünftigen Ereignissen“ gekennzeichnet ist. In den meisten Fällen wird dieser Zustand durch einen Umweltreiz ausgelöst: Irgendetwas an einer Situation vermittelt uns den Eindruck, dass wir uns in Gefahr befinden. Im Fall der Redeangst besteht die Gefahr gewöhnlich nicht in unserem eigenen Redebeitrag, sondern in dessen Resonanz: Was wir fürchten, ist die Reaktion unseres Publikums bzw. unserer Gesprächspartner.

 

Im Berufsalltag sehen wir uns mit einer Vielzahl von Situationen konfrontiert, in denen es gravierende Folgen haben könnten, wenn ein Redebeitrag seine Wirkung verfehlt. Eine holprige Präsentation könnte beispielsweise unsere Chancen auf eine Beförderung verringern, einen schlechten Vortrag zerreißt die Presse in der Luft und wenn die Verhandlung mit dem Lieferanten scheitert, steigen womöglich im Einkauf die Preise – und was sagt dazu dann unser Chef? Je feindlicher wir unser Gegenüber einschätzen und je größer der Erfolgsdruck ist, der auf unserem Redebeitrag lastet, als desto angsteinflößender empfinden wir die Situation.

 

Die Menge macht das Gift: Was Redeangst und Lampenfieber unterscheidet

Wenn manche Studien zu dem Ergebnis kommen, dass bis zu 80 Prozent aller Deutschen unter Redeangst leiden, ist davon auszugehen, dass hier auch die milde Form der Redeangst – das sogenannte Lampenfieber – mit eingerechnet ist. Ein einprägsames Bild für den Unterschied zwischen diesen beiden Ausprägungen der Angst vor unerwünschten Reaktionen auf Kommunikation liefert Elke Pohl. In ihrem Ratgeber Keine Panik vor Blackouts beschreibt sie die Redeangst im eigentlichen Sinne als schweren Infekt, Lampenfieber hingegen als leichten Schnupfen.

 

Unter praktischen Gesichtspunkten ist genau das der Knackpunkt: Während Redeangst – quasi als emotionales Pendant zur Grippe – die Betroffenen in vielfacher Hinsicht einschränkt und sie im schlimmsten Fall sogar vollständig handlungsunfähig machen kann, ist Lampenfieber als „leichter Schnupfen“ zwar ebenfalls unangenehm für die Betroffenen, hindert sie aber eben nicht daran, in Präsentationen, Vorträgen oder Verhandlungen trotzdem Glanzleistungen abzuliefern.

 

Tatsächlich kann ein gewisses Maß an Lampenfieber in manchen Situationen sogar von Vorteil sein. Reagieren wir mit Angst auf eine Situation, bereitet sich unser Körper darauf vor, uns aus einer Notlage herauszuhelfen – und zwar durch die Auseinandersetzung (fight) mit dem, vor dem wir uns fürchten, oder durch Flucht (flight) aus der Situation. Aus diesem Grund geht auch mit milden Ausprägungen einer Angstreaktion eine starke Adrenalinausschüttung einher: Mit einem Schlag sind wir wach, energiegeladen und handlungsbereit.

 

Solange wir die Schwelle zur echten Redeangst nicht überschreiten und uns immer wieder bewusst machen, dass wir gerade eine sehr starke Reaktion auf eine Situation erleben, von der kein Risiko ausgeht, können wir diesen Boost zu unseren Gunsten nutzen. Wer mit ein wenig Lampenfieber in eine Präsentation oder Verhandlung startet, braucht schließlich keine Aufwärmphase mehr, sondern kann direkt mit voller Energie durchstarten.

 

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