Der Weg zur gemeinsamen Höchstleistung: Die vier Phasen der Teambildung

Die Entwicklung eines Teams ist ein dynamischer Prozess, der verschiedene Phasen durchläuft, bevor eine Gruppe bereit ist, ihr volles Potenzial zu entfalten. Ein Grund mehr, ein wenig Zeit für die Teambildung einzuplanen, bevor das erste gemeinsame Projekt ansteht – denn damit aus einzelnen Fach- und Führungskräften ein starkes Team entstehen kann, muss zuallererst ein passender Rahmen geschaffen werden: Ein Team braucht schließlich nicht nur gemeinsame Ziele, sondern muss auch seine ganz eigenen Regeln für die Zusammenarbeit entwickeln.

 

In diesem Artikel stellen die Experten von SEMINAR INSTITUT das Vier-Phasen-Modell der Teambildung nach Tuckman vor, das seit den 1960er Jahren zur Teamentwicklung in Unternehmen eingesetzt wird. Dabei erfahren Sie, welche Dynamiken die einzelnen Phasen auszeichnen und wie Sie anhand typischer Anzeichen erkennen, in welchem Stadium der Teambildung sich eine Gruppe gerade befindet.

 

Was bedeutet eigentlich Teambildung?

Teambildung (von Englisch „team building“) beschreibt die schrittweise Entwicklung einer Gruppe von Einzelpersonen hin zu einem handlungsfähigen Team, das Ziele gemeinsam verfolgt. In Unternehmen mit hierarchischen Strukturen zählt Teambildung – insbesondere dann, wenn es darum geht, vollkommen neue Teams zusammenzustellen – nicht nur zu den zentralen Prozessen im Bereich der Human Resources: Die Teambildung strategisch zu planen und zu steuern ist auch eine wichtige Führungskompetenz.

 

In Anlehnung an Erkenntnisse aus der Psychologie werden Teambildungsprozesse im Personalwesen oft in vier Phasen unterteilt: Forming, Storming, Norming und Performing.[1] Diese Phasen spiegeln typische Gruppenprozesse wider und helfen Ihnen dabei, zu verstehen, wie ein Team von der anfänglichen Orientierung bis hin zur gemeinsamen Höchstleistung gelangt. Was diese Phasen auszeichnet und woran Sie erkennen, in welchem Stadium des Teambildungsprozesses eine Gruppe sich gerade befindet, das wollen wir im Folgenden ein wenig genauer beleuchten.

 

1. Die Kennenlernphase (Forming)

Während der ersten Phase der Teambildung, dem Forming, lernen die Teammitglieder sich kennen und beginnen, sich zu orientieren. In dieser Phase herrscht oft eine höfliche, womöglich sogar reservierte Atmosphäre. Da jeder einen guten ersten Eindruck hinterlassen möchte, vermeiden viele es, klare Meinungen oder starke Positionen zu äußern. Selbst in Unternehmen mit flachen Hierarchien verläuft diese erste Phase der Teambildung meist zögerlich und zeichnet sich dadurch aus, dass alle – oder zumindest die meisten – Beteiligten die Gruppendynamik zunächst beobachten, um sich vor den noch unbekannten Kollegen keinen Fauxpas zu erlauben. Aus diesem Grund wird das Forming auch als die Orientierungsphase des Teambildungsprozesses beschrieben.

 

Selbst wenn Fach- und Führungskräfte involviert sind, die sich bereits vorher kannten oder teils vielleicht sogar schon in anderen Teamkonstellationen zusammengearbeitet haben, verläuft die Forming-Phase der Teambildung selten anders. Schließlich weiß zunächst niemand, wie sich die neue Teamstruktur entwickeln wird. Typische Anzeichen dafür, dass sich ein Team noch in der Forming-Phase befindet, sind (über-)vorsichtige Interaktionen und eine noch unklare Rollenverteilung – denn in Sachen Hierarchie oder Zuständigkeit macht in der Teambildung fast niemand gern den ersten Schritt.

 

 

2. Die Aushandlungsphase (Storming)

In der zweiten Phase, dem Storming, treten die ersten Meinungsverschiedenheiten auf – und das ist keineswegs ein Grund zur Sorge: Es ist ein ganz natürlicher Teil des Teambildungsprozesses. Haben alle Mitglieder einen ersten Eindruck davon gewonnen, mit wem sie es zu tun haben, müssen sie schließlich ganz pragmatisch das Wer und Wie ihrer Zusammenarbeit klären: Die Gruppe beginnt daher in dieser Phase der Teambildung, die Strukturen, Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb des Teams auszuhandeln. Dabei kommt es typischerweise zu zwei Arten von Reibungspunkten.

 

Zum einen herrschen oft unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie Aufgaben verteilt werden sollten – es stellt sich die Frage: „Wer übernimmt was?“ Einige Mitglieder möchten vielleicht mehr Verantwortung übernehmen, während andere ihre Aufgaben klarer abgesteckt sehen wollen. Damit das Team als solches einsatzbereit wird, müssen diese organisatorischen Meinungsverschiedenheiten möglichst früh im Teambildungsprozess ausgetragen werden.

 

Zum anderen hängt die Rollenverteilung innerhalb einer Gruppe eng mit der Aufgabenverteilung zusammen. In der zweiten Phase des Teambildungsprozesses müssen die Teammitglieder daher auch aushandeln, wer welche Rolle übernimmt und welche Erwartungen damit verbunden sind.[2] Von einer klaren Aufgaben- und Rollenverteilung hängt schließlich ab, ob die involvierten Fach- und Führungskräfte reibungslos – oder zumindest reibungsarm – kooperieren können.

 

Typische Anzeichen dafür, dass ein Team sich gerade in der Storming-Phase der Teambildung befindet, sind soziale Konflikte, kommunikative Schwierigkeiten und eine gelegentlich angespannte Atmosphäre: Wenn es zum ersten Mal zwischenmenschlich knirscht, ist die Forming-Phase vorbei und das Storming hat begonnen. Mitarbeiter mit Team-Erfahrung tun sich während dieser Phase häufig dadurch hervor, dass sie gezielt versuchen, Kontakte zu knüpfen, Missverständnisse aufzuklären und die Team-Mitglieder proaktiv zusammenzubringen.

 

3. Die eigentliche Teambildungsphase (Norming)

In der dritten Phase findet das Team durch sogenanntes Norming zu einer stabilen Arbeitsstruktur. Die sozialen Beziehungen müssen so etabliert werden, dass sie langfristige harmonische Kooperation ermöglichen. Im Detail umfassen diese Regeln also zwischenmenschliche wie auch organisatorische Abläufe, insbesondere Kommunikations- und Entscheidungswege. Das Norming bildet damit das Fundament, auf dem ein Team seine zukünftige Zusammenarbeit aufbaut.

 

Ein Team, das die Norming-Phase erfolgreich durchlaufen hat, ist in der Lage, effektiv zusammenzuarbeiten, da Verantwortlichkeiten und Rollen nun festgelegt und allen Mitgliedern bekannt sind. Dies ist der Punkt, an dem der eigentliche Teambildungsprozess (zum Beispiel aus Sicht der zuständigen Führungskraft) als abgeschlossen betrachtet werden kann. Typische Anzeichen für das Erreichen dieser Phase sind laut Tuckman eine gefestigte, allen bewusste Teamstruktur und die Fähigkeit, reibungsarm zu kooperieren.

 

4. Gemeinsame Höchstleistungen (Performing)

Die vierte Phase, das Performing, reicht über die eigentliche Teambildung – im Sinne eines Prozesses, der Individuen zu einem organisatorischen Ganzen zusammenschweißt – hinaus. In dieser Phase erlangt das Team seine volle Leistungsfähigkeit. Es handelt sich folglich bei der Performing-Phase um eine Erweiterung des Teambildungsprozesses, die Gruppen vorbehalten ist, die bereits eine stabile strukturelle Basis aufgebaut haben. Im Performing geht es darum, Abläufe innerhalb des Teams zu optimieren, um Höchstleistungen zu erbringen. Das ist jedoch nur möglich, wenn alle Mitglieder nicht nur ihre individuelle Rolle wahrnehmen, sondern sich der Funktionsweise und Zielsetzung des gesamten Teams bewusst sind.

 

Wenn ein Team die Performing-Phase der Teambildung erreicht, können seine Mitglieder kreative Lösungsansätze finden und weitgehend selbstständig auf Veränderungen reagieren. Typische Merkmale dieser Phase sind Flexibilität, gegenseitiges Vertrauen, starke Motivation und ein Fokus auf kontinuierliche Verbesserung. Teams in der Performing-Phase zeichnen sich, bildlich gesprochen, dadurch aus, dass sie sich organisch verhalten.

 

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[1] Tuckman, B. W. (1965): Developmental sequence in small groups. Psychological Bulletin, 63(6), S. 384–399.

[2] Katzenbach, J. R. & Smith, D. K. (1993): The Wisdom of Teams. Creating the High-Performance Organization. Harvard.

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